Milliardenkrise Luftverkehr – BER Hauptstadtflughafen braucht Geld
Mit fast 10 Jahren Verspätung hat am 31. Oktober 2020 mitten in der Corona-Pandemie der neue Berliner Hauptstadtflughafen BER seinen Betrieb aufgenommen. Der ausgesetzte Flugbetrieb in der Corona-Zeit macht dem Flughafen finanziell schwer zu schaffen. Aktuell hat das Unternehmen BER mehr als 4,5 Milliarden Euro Schulden. Alleine für Zins- und Tilgungsleistungen müssen jährlich 180 Millionen Euro aufgebracht werden. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup fehlt wegen der Corona-bedingt ausbleibenden Passagiere jeden Tag eine Millionen Euro an Einnahmen. Das verschärft die Situation und macht klar, dass das Unternehmen mit den Schulden überfordert ist. Finanzchefin Aletta von Massenbach weist in der Berliner Morgenpost darauf hin, dass „mehr als 4 Milliarden Euro der Schulden aus der Zeit vor Corona stammen, aus dem zu langen und zu teueren Bau des BER.“
Von den Eigentümern des BER, die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Bund, wünscht sich Lütke Daldrup ein neues finanzielles Engagement. Nach unbestätigten Medienberichten in den vergangenen Tagen ist von 3,5 Milliarden Euro durch Bürgschaften und Eigenkapitalzuführung die Rede. Auch eine Teilentschuldung hat der Flughafenchef ins Spiel gebracht. In einer Privatisierung sieht er keine Option und ein Teilverkauf des Flughafens sei nicht geplant. Einigkeit besteht mit den Eigentümern darüber, dass als Lösung eine Unterstützung durch die Gesellschafter der richtige Weg ist.
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