| | | |

Hamburg Airport ist nicht CO2-neutral und erst recht nicht klimaneutral

Luftverkehrsinitiativen kritisieren Showveranstaltung als Augenwischerei

Gemeinsame Pressemitteilung der im
Initiativkreis Klima- und Fluglärmschutz (IK.) sowie
in der Arbeitsgruppe Luftverkehr (AGL) zusammengeschlossenen
Fluglärmschutz-Initiativen und -Vereine aus Hamburg und Schleswig-Holstein

Die im Initiativkreis Klima- und Fluglärmschutz (IK.) sowie in der Arbeitsgruppe Luftverkehr (AGL) zusammengeschlossenen Fluglärmschutz-Initiativen und -Vereine aus Hamburg und Schleswig-Holstein kritisieren die Ausweisung des Hamburg Airports als angeblich „CO2-neutral“. Es handelt sich hierbei um eine Showveranstaltung, die in keiner Weise der Klimakrise gerecht wird. Mit Wirtschaftssenator Westhagemann und Finanzsenator Dressel bekräftigt der Hamburger Senat seine Ignoranz gegenüber der nachgewiesenen Umwelt- und Klimalast des Flughafenbetriebes. Es gibt keinen Zweifel, dass der Luftverkehr, der mit weitem Abstand klimaschädlichste Verkehrsträger ist. Nach der aktuellen Hamburger Energie- und CO2-Bilanz für 2020, ermittelt durch das Statistikamt Nord, steht der Hamburger Flughafen in Verantwortung für 463.000 Tonnen CO2-Emissionen. Dies entspricht einer Klimalast von 1,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Vor der Coronavirus-Pandemie war der Hamburger Flughafen sogar für 2,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr verantwortlich. Nach offiziellen Ermittlungen des International Council on Clean Transportation (ICCT) gehört der Hamburger Flughafen mit dieser Klimalast zu den fünf klimaschädlichsten deutschen Flughäfen.

„Der Hamburger Senat überreicht heute ein fragwürdiges Zertifikat für eine angebliche CO2-Neutralität des Hamburg Airports. Es ist erschreckend, mit welcher Ahnungslosigkeit sich die Senatoren Westhagemann und Dressel – stellvertretend für den Hamburger Senat – von der Flughafen-Lobby einspannen lassen. Eine Klimalast von 1,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent lässt sich jedoch nicht so einfach ‚wegzertifizieren‘, nur weil die CO2-Bilanz des Flughafenbetreibers am Boden, d.h. unter Ausblendung des eigentlichen Flugbetriebes, scheinbar ausgeglichen ist. Statt die angebliche Klimaneutralität zu beklatschen, sollten die anwesenden Senatoren erklären, wie sie zu dem generationsübergreifenden Klimaschaden von fast 770 Millionen Euro stehen, den der Flughafenbetrieb 2020 verursacht hat“, so die Initiativenvertreter von IK und AGL

Das Zertifikat wird vom Projekt Airport Carbon Accreditation (ACI Europe) ausgestellt, dem Lobbyverband der europäischen Flughafenbetreiber.

Für Rückfragen der Presse:
Uwe Schröder (IK.), Tel. 040 553 70 75  

Hier gehts zur Pressemeldung…

Ähnliche Beiträge